Schmuckmagazin

Im Rausch der Farben

Intensiv leuchtendes Hellblau, strahlendes Rosarot, sanftes Flaschengrün: Den beliebten Edelstein Turmalin findet man in allen Farben des Regenbogens.
Intensiv leuchtendes Hellblau, strahlendes Rosarot, sanftes Flaschengrün: Den beliebten Edelstein Turmalin findet man in allen Farben des Regenbogens.
Nicht umsonst heißt es in einer alten ägyptischen Überlieferung, dass der Turmalin auf seinem langen Weg an die Erdoberfläche einen Regenbogen überwand und dabei alle seine Farben annahm. Den farbenprächtigen Edelstein in Frühlingsfarben haben wir uns näher angesehen.
Foto: © Pixelgold, Goldschmiede Bäcking
Elisabeth Habig: Ring aus Silber 925, geschwärzt, mit einem Turmalinkristall
Turmaline entfalten ihren ganz eigenen Zauber und sind als Schmucksteine sehr begehrt. Doch woher rührt ihre große Farbvielfalt tatsächlich? Turmaline bilden eine Mischkristallreihe. Je nachdem, wie das Aluminium-Bor-Silikat schlussendlich zusammengesetzt ist, entstehen die verschiedenen Farben. Am bekanntesten sind grüne und rote Turmaline, die auch als Verdelith und Rubellit bezeichnet werden. Die Topfarbe, die in den letzten Jahren einen wahren Hype und auch preisliche Höhenflüge erlebte, ist ein neonfarbenes Türkisblau. Die Farbe wird durch Spurenelemente von Kupfer hervorgerufen. Entdeckt wurde diese spezielle Neonfarbe 1987/88 bei Turmalinen aus Paraiba, Brasilien.
Daher werden diese Steine auch als Paraiba-Turmaline bezeichnet. Hervorragende Qualitäten von Paraiba-Turmalinen haben neben der speziellen Farbe eine starke Farbsättigung und eine hohe Reinheit. Ein perfekter Schliff, der beste Brillanz erzeugt, sorgt dafür, dass ein Paraiba-Turmalin zum absoluten Hingucker wird. Weniger bekannt ist, dass es auch Turmaline in Schwarz oder farblos gibt. Eine weitere Besonderheit ist, dass es auch Turmalinkristalle gibt, bei denen sich zwei oder drei Farben in einem Stein finden.
Ein optisches Highlight sind auch die sogenannten Wassermelonen-Turmaline, die einen ganz eigenen Charakter haben und die als Scheiben geschnitten werden, damit sie ihre volle Schönheit entfalten. Wassermelonen-Turmaline haben einen pinkfarbenen Kern, um den ein Ring in Grün liegt, ganz wie bei einer Wassermelone. Anhand dieser hier beschriebenen farbigen Highlights lässt sich gut nachvollziehen, warum der Turmalin im Singhalesischen als „turmali“ bezeichnet wird, was übersetzt soviel wie „Stein mit gemischten Farben“ bedeutet.
Ernst Stein: Ringe aus 14 oder 18 Kt. Gold mit Turmalinen in verschiedenen Farben
Tom Munsteiner: Armreif aus Platin 950 mit einem Turmalin 12,35 ct
Neben seiner Farbenpracht hat der Turmalin noch weitere Besonderheiten zu bieten. Rohsteine sind bei der Bearbeitung empfindlich, gerne bekommt er Risse oder springt. Ganz besonders ist, dass Turmaline sowohl elektrisch (Pyroelektrizität) als auch durch Druck (Piezoelektizität) aufgeladen werden können. In Holland bekam der Turmalin, der erstmals 1703 aus Ceylon eingeführt wurde, den Spitznamen Aschentrekker verliehen, denn Kinder entdeckten beim Spielen, dass in der Sonne erwärmte Turmaline leichte Objekte, wie zum Beispiel Papier, anziehen. Aufgrund dieser Entdeckung gingen die Holländer dazu über, mit Turmalinen die Asche aus ihren Meerschaumpfeifen zu entfernen.
Gefunden werden Turmaline in Brasilien, Sri Lanka, Myanmar, Mosambik, Kongo und weiteren Ländern. Viele grüne und rote Turmaline kommen aus Mosambik. Die heiß begehrten Paraiba-Turmaline kommen zum einen aus Brasilien und aus Minen in Mosambik.
Tamara Comolli: Ohrringe „Bouton“ aus 18 Kt. Roségold mit zwei rosa Turmalinen je ca. 2,2 ct und zwei Brillanten je ca. 0,10 ct

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