„Die allgemeine RJC-Zertifizierung, die man wie eine Mitgliedschaft erhält, garantiert KEIN nachhaltiges Gold“, erklärt Alexander Skrein Inhaber von Juwelier SKREIN*, „Daher hat die österreichische Scheideanstalt ÖGUSSA zwei Produktionsstraßen. Eine für recyceltes Gold und eine weitere für zertifiziertes recyceltes Gold, das etwas teuer ist.“
ZWEIFELHATE ZERTIFIKATE
Selbst für Goldschmiede und Juweliere ist es nicht immer einfach, sich im Dschungel von Zertifikaten und deren verschiedenster Kriterien zurechtzufinden. Als nachhaltiges Ausgangsmaterial stehen „Fairmined“ sowie „Fairtrade“ als gefördertes Gold und glaubwürdig recyceltes Gold, beispielsweise vom RJC zertifiziertes Recyclinggold zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es gibt jedoch eine Vielzahl von nationalen und internationalen Zertifikaten, mit oft schwierig überprüfbaren Qualitätskriterien, die die makellose Güte der Edelmetalle bescheinigen. Theoretisch könnte beispielsweise ein konventionell frisch geförderter Goldbarren zerbröselt und dann in einer Scheide Anstalt zu recyceltem Gold werden.
WAS IST WIRKLICH NACHHALTIG?
Wie nachhaltig ist z. B. Handarbeit versus maschinelle Fertigung? Dies ist je nach Produktsegment sicher differenziert zu sehen. Juwelier Skrein schickt beispielsweise seinen italienischen Kettenproduzenten, zertifiziertes recyceltes Gold von der österreichischen Scheideanstalt ÖGUSSA, um die entsprechende Nachhaltigkeit seinen Kunden gegenüber zu garantieren.
Maschinelle Kettenerzeugung, sofern die simplen Gliederketten als Trägermedium für einen Anhänger oder ähnliches dienen, sind ein gutes Beispiel für die Vorzüge industrieller Produktion gegenüber Handarbeit. Sie ist nicht nur nachhaltiger, da schneller und ressourcenschonender, sondern auch qualitativ zumindest gleichwertig – und natürlich auch günstiger als etwaige Handarbeit. Das gilt auch für etliche Ring-Rohlinge. Handarbeit, ausgenommen manuelle Produktionsschritte, ist vor allem dann gut und wichtig, wenn es um kunsthandwerkliche, hochwertige und/oder individuelle Schmuckstücke handelt.
Inwieweit vergoldeter Silberschmuck wirklich nachhaltig sein kann, ist eine andere Frage. Denn langlebig ist er zumeist nicht – und er wird nur in seltenen Fällen bei Abnützung neuerlich vergoldet. Auch die ethische und umweltbewusste Ausrichtung der Betriebe und Edelmetallverwerter ist oft nicht einsehbar – insbesondere bei Betrieben außerhalb der EU ist kaum Transparenz gegeben.
VERANTWORTUNG & VERTRAUEN
Verantwortungsvoller Schmuck ist ein sehr komplexes Thema. Es beinhaltet nicht nur Hard-Facts wie Materialauswahl sowie -gewinnung, den Produktionsprozess und -bedingungen, Transport und den Verkauf, sondern auch Soft-Facts wie ethisch- moralische Verpflichtungen, konfliktfreie Lieferketten sowie Achtsamkeit und Transparenz – insbesondere in der Kommunikation zu den Kunden.
„Der Goldschmied lässt sich nicht zertifizieren. Er ist seit Jahrtausenden eine anerkannte Autorität in Sachen Vertrauen“, ist Alexander Skrein überzeugt.
In der Schmuckwerkstatt SKREIN* wird Wert auf Design & Qualität & Nachhaltigkeit gelegt. Bei Schmuck von Alexander Skrein handelt es sich stets um individuelle Stücke, in liebevoller Handarbeit gefertigt. Mittelpunkt der Schmuckwerkstatt SKREIN* ist daher der Arbeitsplatz der Goldschmiede. Hier kommen ausschließlich fair produziertes oder recyceltes Gold und Diamanten zum Einsatz, deren konfliktfreie Herkunft garantiert ist.
Alexander Skrein hat sich ganz dem anspruchsvollen Schmuckdesign verschrieben und wurde von der Fachzeitung „DerJuwelier.at“ mit der Auszeichnung „Mann des Jahres 2017“ bedacht. Im Jahr 2019 erhielt die Familie Skrein eine Nominierung beim TRIGOS Award in der Kategorie „Vorbildliche Projekte“. Im selben Jahr wurde die Schmuckwerkstatt vom Magazin „BusinessArt“ ausgezeichnet als „Nachhaltige Gestalter*innen“.